Aus dem Morbus-Bechterew-Journal Nr. 110 (September 2007)

Aufruf zur Beteiligung an einem Forschungsprojekt

Welche Rheuma-Medikamente wirken sich auf die Nachkommenschaft aus?

Prof. Dr. Monika Østensen

Auf diese Frage hätten sicher manche von Ihnen gerne eine Antwort.
In den letzten 8 Jahren hat sich die Behandlung des Morbus Bechterew dramatisch geändert. Durch den Einsatz der sogenannten Biologika wurden die Symptome und die Lebensqualität vieler Patienten entscheidend gebessert. Neben den vielen positiven Wirkungen der TNF-alpha-Hemmer gibt es aber auch Unsicherheiten in Bezug auf Nebenwirkungen. Wie steht es, wenn man während der Behandlung Mutter oder Vater werden will? Ist die Einnahme kurz vor oder sogar während einer Schwangerschaft problemlos für die künftige Nachkommenschaft? Hierüber wissen wir noch sehr wenig, da neue Medikamente nie an Schwangeren ausgetestet werden und uns daher immer nur Untersuchungen an schwangeren Tieren zur Verfügung stehen. Diese haben zwar weder bei weiblichen noch bei männlichen Tieren schädliche Einwirkungen von TNF-alpha-Hemmern auf die Nachkommenschaft gezeigt, doch bleibt die Unsicherheit, wie es sich beim Menschen verhält.
Um diese Wissenslücke zu schließen, wurde ein Projekt zusammen mit der ASIF geplant. Mit Hilfe eines Fragebogens möchten wir alle Schwangerschaften von Patienten mit Morbus Bechterew erfassen, die ganz oder teilweise in den Zeitraum vom 1. Januar 2000 bis zum September 2007 fielen. Es ist wichtig, dass alle (männlichen oder weiblichen) Morbus-Bechterew-Patienten, die als Vater oder Mutter an einer Schwangerschaft nach dem 1. Januar 2000 beteiligt waren, den Fragebogen ausfüllen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Vater oder die Mutter vor oder während einer oder mehrerer Schwangerschaften Medikamente einnahmen oder nicht. Wir möchten ja Schwangerschaften, bei denen Medikamente eingenommen wurden, mit  Schwangerschaften vergleichen, bei denen keine Medikamente eingenommen wurden.
Bitte helfen Sie mit, dass die wichtige Frage geklärt werden kann, ob die Einnahme bestimmter Medikamente Nachteile für die Nachkommenschaft hat, damit Patienten in Zukunft besser beraten werden können.
Schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen bis 31. Oktober 2007 an die am Ende des Fragebogens angegebenen Anschrift der DVMB.

Prof. Dr. med. Monika Østensen
Zentrum für Mütterberatung und Familienplanung bei Rheuma-Erkrankungen
Inselspital Bern