von Dr. med. Martin Rudwaleit, Dr. med. Hildrun Haibel, Dr. med. Xenofon Baraliakos, Dr. rer. nat. Joachim Listing, Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Prof. Dr. med. Henning Zeidler, Prof. Dr. med. Jürgen Braun und Prof. Dr. med. Joachim Sieper
Eine entzündliche Wirbelsäulenerkrankung bezeichnet man erst dann als Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), wenn eine Sakroiliitis (Entzündung der Kreuzdarmbeingelenke) entweder beidseitig zweiten Grads (geringe Veränderungen im Röntgenbild) vorliegt oder einseitig dritten Grads (deutliche Veränderungen). So ist es in den modifizierten New-York-Kriterien für die Spondylitis ankylosans festgelegt (MBJ Nr. 109 S. 11, DVMB-Schriftenreihe Heft 13). Da sich die knöchernen Veränderungen erst allmählich entwickeln, ist die Sakroiliitis erst relativ spät im Röntgenbild sichtbar: ein Grund für die häufig lange Verzögerung zwischen den ersten Beschwerden und der Morbus-Bechterew-Diagnose (Bechterew-Brief Nr. 69 S. 3–18, Nr. 91 S. 23–27). Im Frühstadium ohne deutliche Veränderungen im Röntgenbild kann die Entzündung der Kreuzdarmbeingelenke im Magnetresonanzbild sichtbar gemacht werden (Bechterew-Brief Nr. 88 S. 23–27, MBJ Nr. 100 S. 6, Nr. 115 S. 17–19). Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei einem beträchtlichen Teil der Patienten mit Entzündungszeichen im Magnetresonanzbild der Kreuzdarmbeingelenke (jedoch ohne Veränderungen im Röntgenbild) sich später solche knöchernen Veränderungen entwickeln und damit von der undifferenzierten Spondyloarthritis (MBJ Nr. 99 S. 13–17, Nr. 109 S. 9–13) in eine Spondylitis ankylosans überleiten . Wir haben deshalb vorgeschlagen, alle Spondyloarthritiden (entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen, abgekürzt SpA), bei denen hauptsächlich die Wirbelsäule betroffen ist, unter der gemeinsamen Krankheitsbezeichnung „axiale Spondyloarthritis“ zusammenzufassen, unabhängig davon, ob Veränderungen im Röntgenbild sichtbar sind oder nicht (MBJ Nr. 100 S. 7). Normalerweise werden Studien an Morbus-Bechterew-Patienten durchgeführt, die die Krankheit schon lange haben. Das Ziel der deutschen Spondyloarthritis-Inzeptionskohorte (German Spondyloarthritis Inception Cohort , abgekürzt GESPIC) ist es, den Krankheitsverlauf vom Frühstadium an zu verfolgen. Zunächst aber haben wir Patienten mit einer definitiven Spondylitis ankylosans im Frühstadium verglichen mit Patienten, deren Krankheit sich noch nicht zur Spondylitis ankylosans weiterentwickelt hat, um auf diese Weise Voraussage-Faktoren für den Krankheitsverlauf zu finden.
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