Schriftenreihe der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew, Heft 13
von Prof. Dr. Ernst Feldtkeller und Prof. Dr. Désirée van der Heijde, 41 Seiten.
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Wenn ein Morbus-Bechterew-Patient
regelmäßig in die Praxis eines Rheumatologen kommt, wird
dieser hin und wieder Beweglichkeitsmessungen vornehmen, um zu kontrollieren,
ob und wie rasch die Krankheit seit der letzten Untersuchung fortgeschritten
ist. Solche Messungen sind Grundlage für die Beurteilung der Schwere
des individuellen Krankheitsverlaufs und damit auch für Entscheidungen
über die richtige Therapie. Für solche Messungen hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, einheitlich festzulegen, wie die
Messungen durchzuführen sind, damit die Ergebnisse verschiedener Untersucher
miteinander verglichen werden können.
Für die Spondylitis ankylosans
(Morbus Bechterew) hat sich eine international zusammengesetzte Gruppe
von Wissenschaftlern, die „Assessment in Ankylosing Spondylitis
International Working Group“ (ASAS) unter Leitung von Frau Prof. VAN DER HEIJDE
(Maastricht, Niederlande) der Aufgabe unterzogen, einheitliche Beurteilungsmaßstäbe
und Messverfahren zu erarbeiten. Die empfohlenen Messgrößen
umfassen die Atembreite, die Lendenwirbelsäulen-Beugefähigkeit
(modifiziertes Schober-Maß), den Kopf-Wand-Abstand, die Morgensteifigkeit,
die Müdigkeit, die Behinderung bei Alltagsverrichtungen, die
Anzahl geschwollener Gelenke und das Ausmaß der
Sehnenansatzentzündungen.
Die ASAS-Beschlüsse bilden eine wichtige Grundlade des hier
besprochenen Hefts.
Da die DVMB immer wieder von Patienten
(und auch von Ärzten) angefragt wird, was denn ein bestimmter
Messwert (z.B. der BASDAI, BASFI oder BASMI, siehe Bechterew-Brief Nr. 88 S.
17–21) bedeutet und wie er bestimmt wird, schien es an der Zeit,
alle gängigen Messgrößen für die Spondylitis ankylosans
in einem handlichen Heftchen zusammenzustellen.
Ergänzt wird das Heft durch international
vereinbarte Kriterien, die festlegen, was man unter einer Spondylitis
ankylosans, einer Spondyloarthritis (entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung)
und einem entzündlichen Rückenschmerz versteht, da auf diese
Kriterien ebenfalls immer wieder Bezug genommen wird. Vorschläge,
die die Diagnose erleichtern sollen, wurden ebenfalls aufgenommen, auch
wenn sie noch nicht allgemein praktiziert werden.