Radon-Risiko

Sicher ist der eine oder andere durch Pressemeldungen über ein jetzt festgestelltes erhöhtes Lungenkrebsrisiko bei Radon auch in geringen Mengen verunsichert. Hintergrund dieser Meldungen ist eine Metaanalyse (Sammelauswertung von 13 Kontrollstudien aus 9 Ländern) der EU. Demnach erhöht sich das Lungenkrebsrisiko um 16%, wenn die Radonkonzentration im Wohnraum um 100 Becquerel (Bq)/m3 höher ist. Dabei gebe es keinen Schwellenwert, das heißt keinen Wert über Null, unter dem das Risiko nicht erhöht wäre. Die Wahrscheinlichkeit, bis zum Alter von 75 Jahren an Lungenkrebs zu erkranken, zeigt die folgende Tabelle:

Anzahl der Erkrankten
pro 1000 Personen:
Nichtraucher Raucher
Bei 0 Bq/m³ 4 100
Bei 100 Bq/m³ 5 116
Bei 400 Bq/m³ 7 160

Unsere Anmerkungen:
Die Radonkonzentration in Wohnräumen beträgt in Deutschland durchschnittlich 50 Bq/m3. Der Besuch des Heilstollens mit 10 Einfahrten ergibt eine radonbedingte effektive Zusatz-Strahlendosis in der Größenordnung der natürlichen Exposition in einem halben Jahr. Die im Bechterew-Brief mehrfach dargestellten risikomindernden Wirkungen geringer Radondosen erscheinen uns nach wie vor richtig. Die statistische Signifikanz der neuen Sammelstudie kann bei der geringen Risikoerhöhung bei 100 Bq/m3 nicht hoch sein. Zu bedenken ist auch der Einfluss anderer Umwelt-Faktoren auf das Lungenkrebsrisiko, zumal viele Berufstätige sich täglich lange Zeit außerhalb ihrer vermessenen Wohnräume aufhalten. Siehe auch unter "Aktuelles aus der Morbus-Bechterew-Forschung".

Wir meinen: Rauchen aufhören! Radontherapie in Anspruch nehmen, wenn dadurch riskante Medikamententherapien vermieden werden können.

Links dazu:

Siehe auch das Literaturangebot und die Besprechung des neu erschienenen Buches "Radon als Heilmittel" von P. Deetjen u.a.

 

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