Rücknahme von Vioxx
September 2004
- Die Fa. MSD hat mitgeteilt, dass sie ihr Präparat "VIOXX" ab sofort vom Markt nimmt. Der Grund ist, dass sich bei einer Studie nach 18 Monaten Einnahme von VIOXX Anzeichen für ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko ergeben haben. Patienten, die VIOXX einnehmen, sollten sich daher mit ihrem Arzt in Verbindung setzen, um einen Wechsel der Behandlung zu besprechen.
- Auch andere COX-2-Hemmer stehen mittlerweile im Verdacht eines erhöhten Herzkreislauf-Risikos. Die Studienergebnisse sind jedoch nicht einheitlich.
Februar 2005
- In einem Hearing der FDA in Washington Mitte Februar 2005 wurden die unterschiedlichen Risiken der Coxibe (COX-2-Hemmer) und der nichtsteroidalen Antirheumatika bewertet. Das Expertengremium empfiehlt nach Abwägung von Nutzen und Risiken der Medikamente, den Coxiben nicht die Zulassung zu entziehen. Auch für die Wiederzulassung von Vioxx spricht sich eine wenn auch knappe Mehrheit aus, jedoch mit deutlichem Hinweis auf die Herzkreislaufrisiken im Beipackzettel.
August 2005
- In einer Pressemitteilung gibt das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, siehe www.bfarm.de/Presse) bekannt, dass die Daten über NSAR (nicht steroide Antirheumatika) aus Studien und Einzelfallberichten keine abschließenden Schlussfolgerungen zur Höhe des Herz-Kreislauf-Risikos erlauben. Unterschiede zwischen den verschiedenen NSAR können noch nicht beurteilt werden. Das geht auch aus einer Presseerklärung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) hervor. Erst in den nächsten Jahren werden aussagekräftige Ergebnisse aus Langzeitstudien vorliegen.
- Bei der Anwendung der NSAR (Coxibe und andere NSAR) sind die individuelle Krankheitssituation des Patienten, individuelle Risikofaktoren für Nebenwirkungen an Magen oder Darm (Morbus-Bechterew-Journal Nr. 102 S. 7) und mögliche Hautschädigungen zu berücksichtigen. Die Einnahme sollte in einer möglichst geringen Dosierung und nur so lange wie nötig erfolgen.
- Beurteilt wurden für diese Stellungnahme die Wirkstoffe Diclofenac, Ibuprufen, Indomethacin, Ketoprofen, Meloxicam, Nabumeton, Naproxen und Nimesulid.
November 2005
- In einer zweijährigen Studie eines internationalenm Forscherteams (Arthritis Rheum 2005;52:1756-1765) mit dem COX-2-selektiven Medikament Celebrex wurde festgestellt, dass unter Morbus-Bechterew-Patienten, die wegen ihrer Schmerzen immer wieder auf entzündungshemmende Medikamente angewiesen sind, die knöcherne Versteifung der Wirbelsäule bei denjenigen Patienten, die das Medikament regelmäßig einnahmen, langsamer fortschritt als in der Vergleichsgruppe mit einer Einnahme nur nach Bedarf. Bevor eine generelle Empfehlung der regelmäßigen Einnahme abgegeben werden kann, sind jedoch weitere Untersuchungen zur Abwägung der Vor- und Nachteile bei unterschiedlichen NSAR notwendig.
Mai 2006
- 3.5.06: Neue Nachricht von N-TV über VIOXX:
Nach einer Untersuchung des McGill University Health Centre hat ein Viertel der überprüften Patienten, die einen Herzanfall hatten, diesen schon innerhalb von zwei Wochen nach der ersten Einnahme von Vioxx bekommen. Damit würden Gesundheitsrisiken schon viel früher auftreten als ursprünglich gedacht. Die Studienergebnisse wurden am Dienstag online im Canadian Medical Association Journal veröffentlicht. Die kanadische Studie überprüfte bei Senioren über drei Jahre hinweg die mit Vioxx verbundenen Herzkreislauf-Risiken. Anmerkung: Nach den früheren Studienergebnissen war man eher von einem erhöhten Herzkreislaufrisiko nach 18-monatiger VIOXX-Einnahme. Nun zeichnet sich ab, dass das Risiko schon sehr früh erhöht ist.
Anmerkung der Redaktion: Diese Informationen konnten Sie zum Teil schon früher im Morbus-Bechterew-Journal lesen. Mitglieder der DVMB sind also im Vorteil, weil sie das Journal vier Mal im Jahr erhalten und damit immer aktuell und umfassend über Alles rund um den Morbus Bechterew informiert sind - und das für weniger als 2,50 € im Monat!
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